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15 Minuten Zukunft: So denkt Ihr Dach voraus. Und Sie denken einfach mit.

  • Autorenbild: Thorsten Kambach
    Thorsten Kambach
  • 23. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Wolken. Für die einen romantisches Himmelstheater. Für andere ein Grund, die Sonnenbrille wieder einzupacken. Für uns bei LORENZ³? Ein teures Fragezeichen über jeder Solaranlage.


Wolken KI – HELIOS aus Bielefeld

Denn solange Photovoltaik Strom erzeugt, erzeugt sie auch Unsicherheit. Kommt die Sonne? Bleibt sie? Wird’s hell? Wird’s düster? Wie viel Leistung kommt in der nächsten Viertelstunde wirklich an? Für das Stromnetz ist das keine philosophische Frage – sondern ein konkretes Problem. Und wer heute am Energiemarkt teilnehmen will, muss mehr wissen als nur die Himmelsrichtung seines Daches.


Das Problem: Strompreise schwanken inzwischen im 15-Minuten-Takt.

Das andere Problem: Wolken auch.

Die Lösung: Ein KI-System, das in den Himmel schaut und dabei nicht schwärmt – sondern rechnet.


In Bielefeld – ja, genau: das sagenumwobene – hat Prof. Dr.-Ing. Grit Behrens eine Technologie entwickelt, die genau das kann. Sie hat einer künstlichen Intelligenz das Wolkenlesen beigebracht. Keine esoterische Laune, sondern ein datengetriebenes Projekt mit dem nüchternen Ziel: Photovoltaik-Anlagen sollen wissen, was gleich passiert. Nicht in Stunden. In Minuten.


Wie das funktioniert? Mit einem Projekt namens Helios – und einer ordentlichen Portion Zukunft.


Auf einem Testfeld in Bayern stehen zwei sogenannte All-Sky-Imager – Kameras mit Fischaugenoptik, die den Himmel alle zehn Sekunden fotografieren. Diese Bilder fließen zusammen mit Satellitendaten, Wetterprognosen und historischen Ertragswerten in ein neuronales Netz, das von Behrens’ Team an der Hochschule Bielefeld entwickelt wurde. Die KI lernt aus jedem Tag, jedem Bild, jeder Wolke. Und sie sagt inzwischen erstaunlich präzise vorher, wie stark eine Solaranlage in den nächsten 15 Minuten einspeisen wird.


Was das bringt? Alles.


Denn wer weiß, dass in zwölf Minuten eine Wolkendecke den Ertrag auf 60 Prozent drückt – und sieben Minuten später wieder freigibt –, kann Stromspeicher gezielt vorladen. Er kann Lasten verschieben. Vorausschauend vermarkten, statt hektisch zu reagieren. Und vor allem: Profitieren, wo andere verlieren.


Die Technik steht kurz vor der Marktreife. Die Kameras werden günstiger. Die Prognosen besser. Die Direktvermarktung effizienter. Und plötzlich entscheidet nicht mehr das Bauchgefühl, sondern eine lernende Maschine mit tausenden Stunden Himmelserfahrung darüber, wie Ihr Energiegeschäft läuft.


Das ist nicht nur technisch beeindruckend – das ist wirtschaftlich brillant.


Denn im Unterschied zu klassischen Wetterdiensten, die eher auf großflächige Trends blicken, liefert Helios lokale, punktgenaue Aussagen. Für genau Ihr Dach. Für genau Ihre Anlage. Für genau die Viertelstunde, die zählt. Und das ist für alle spannend, die ernsthaft mit Solarstrom arbeiten – vom Eigenverbrauch über Industrie bis zu Stadtwerken.


Gerade letztere stehen vor einer Herausforderung. Mit dem massiven Zubau von PV-Anlagen steigen nicht nur die Einspeisemengen – sondern auch die Unruhe im Netz. Die Schwankungen nehmen zu. Netzbetreiber müssen reagieren, balancieren, puffern. Und dabei helfen Technologien wie Helios enorm. Denn je besser sich die Erzeugung vorhersagen lässt, desto gezielter lassen sich Speicher steuern, Lasten verschieben, Einspeisungen koordinieren. Aus Volatilität wird Planbarkeit. Aus Stress: Struktur.


Und jetzt kommt’s: Auch für Ihr Gewerbedach könnte das zum echten Gamechanger werden.


Denn wenn wir bei LORENZ³ heute sagen: „Ihr Dach kann Strom produzieren“, dann meinen wir morgen: „Ihr Dach kann intelligent Strom managen.“ Ohne eigene Investitionen, dafür mit smarter Steuerung – und vielleicht schon bald mit einer KI, die in Echtzeit sagt, ob es sich lohnt, jetzt zu speichern, zu verkaufen oder einfach kurz zu warten.


Das Projekt Helios zeigt, wie weit wir in der Energiewelt 2025 bereits sind. Und wie elegant sich Informatik, Meteorologie und Marktwirtschaft verbinden lassen, wenn man nicht aufhört zu fragen: Geht das nicht auch cleverer?


Wir bei LORENZ³ glauben an Dächer, die denken können. An Technik, die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit nicht trennt, sondern verheiratet. Und an Fortschritt, der nicht aussieht wie eine komplexe Excel-Tabelle – sondern wie ein smarter Blick nach oben.


Also: Wenn Sie das nächste Mal in den Himmel blicken, denken Sie daran –

vielleicht schaut da gerade schon jemand zurück.

Und rechnet. Für Sie.



Was uns daran begeistert?

Technologien wie Helios zeigen, dass echte Innovation nicht laut sein muss – sondern klug.

Eine Kamera, ein neuronales Netz und ein präziser Zeithorizont von 15 Minuten: Mehr braucht es manchmal nicht, um die Energiewirtschaft effizienter, planbarer und wirtschaftlicher zu machen.


Genau dort setzen wir bei LORENZ³ an.

Wir bringen diese Ideen aufs Dach – mit klaren Konzepten, intelligenter Technik und dem Anspruch, Dinge einfacher und besser zu lösen. Nicht theoretisch, sondern ganz praktisch – für Unternehmen, die ihre Fläche sinnvoll nutzen und Teil der Energiewende werden wollen.





Fakten zum Projekt „Helios“ (Hochschule Bielefeld)


Forschungsziel:

Kurzfristprognosen für die Solarstromerzeugung mit nahezu 100 % Genauigkeit.


Technologie:

Zwei All-Sky-Kameras mit Fischaugenlinse (ASI) fotografieren den Himmel alle 10 Sekunden.

Die Daten werden mit Open-Source-Wetterdaten und realen PV-Erträgen kombiniert.


Ort des Testfelds:

Buttenwiesen, Bayern (PV-Feld im Realbetrieb)


Beteiligte Einrichtungen:


  • Hochschule Bielefeld (Prof. Dr.-Ing. Grit Behrens, Umweltinformatik)

  • Technische Hochschule Rosenheim (Prof. Mike Zehner, Energiemeteorologie)

  • Stadtwerke Rosenheim (Anwendungspartner)

  • Fördermittel: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)



Besonderheit:

Die KI ist auf maschinelles Lernen mit Zeitreihen spezialisiert. Prognosen erfolgen in 15-Minuten-Intervallen und werden kontinuierlich mit den tatsächlichen PV-Erträgen abgeglichen.


Ziel:

Direktvermarktung von Solarstrom wirtschaftlich optimieren, Speicher gezielter steuern, Netzstabilität erhöhen.


Zeitplan:

Forschung läuft bis Ende 2025. Zwei Masterarbeiten evaluieren die Ergebnisse.

Markteinführung wird vorbereitet.


Potenzial laut Projektleitung:

Bis zu 30 % Effizienzsteigerung für PV-Anlagen.

Technologie auch für gemeinschaftliche Stadtprojekte und urbane Dächer geeignet.


Zitat der Projektleiterin:

„Wir wollen nicht mehr in den Wetterbericht schauen – wir wollen wissen, was unsere Anlage gleich wirklich tut.“ – Prof. Grit Behrens


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